Wir haben die Kooperation von drei Sektoren auf eine nächste Praxisebene zu bringen: Staat (Politik & Verwaltung), Markt (Wirtschaftstreibende) und Zivilgesellschaft (Kunst- und Kulturschaffende). Das hat in dieser Form noch keine Tradition, stützt sich hier aber auf eine gelungene erste „Teststrecke“.
Dabei geht es unter anderem um temporäre Synchronisationen der Systeme. Wir brauchen auf aktuellem Stand der bisherigen Kooperationen eine weiterführende Praxis-Phase, um die jeweils projektbezogene, also temporäre Synchronisation der höchst unterschiedlichen Systeme zu erproben und auszudifferenzieren.
Das meint: Politik & Verwaltung, Wirtschaftstreibende und Kulturschaffende haben völlig unterschiedliche Kommunikations-Codes, Prioritätenlisten und Verfahrensweisen. Kein System soll die anderen dominieren, doch sie müssen für Projekte temporär kompatibel werden, um Zusammenarbeit gelingen zu lassen. Das bedarf weiterer praktischer Erprobung der möglichen Modi.
Es gilt erneut zu unterstreichen: Vernetzung ist kein Inhalt, sondern ein Werkzeug. Es gibt keine auch nur annähernd flächendeckende Vernetzung von Kulturinitiativen. Sie ist in den letzten fünf Jahren nicht zustande gekommen. Sie hat vor zehn und vor zwanzig Jahren nicht bestanden. Wir müssen also die Annahme „Vernetzung ist gut und wichtig“ für ein Phantasma halten, dessen phantasmagorischer Status von vielen Kräften seit Jahren ignoriert wird.
Unser Fazit weist nicht ins Leere, sondern hat zum Kulturpakt Gleisdorf geführt. Dabei hat Ehrenamt professionelle Begleitung erhalten. Im Kernbereich konzentriert sich der Kulturpakt derzeit auf drei Jahresmarkierungen:
+) Frühjahrsschwerpunkt
+) sommerliche Kultur-Lounge
+) Herbstschwerpunkt.
Es gibt für die Kleinregion eine Kulturpakt-Beauftragte, die als grundsätzliche Ansprechperson fungiert, die fixen Schwerpunkte koordiniert und die Arbeitstreffen dokumentiert. Hier können Privatpersonen und Kulturinitiativen auf vielfältige Art andocken, können dieses Feld aber zugleich nutzen, um ganz eigenständige Allianzen zu bilden.
Bei Kunst Ost wurde die Arbeit als soziokulturelle Drehscheibe abgeschlossen und im Kulturpakt Gleisdorf installiert. Jetzt wirkt die Gleisdorfer Formation als Kulturlabor weiter.
Nun ist der nächste Arbeitsabschnitt in den wesentlichen Punkten festgelegt. Dazu lag in einem aktuellen Arbeitstreffen ein konsolidierender Effekt.
Im Kernbereich entwickelt Kunst Ost derzeit mit Kulturwissenschafter Günther Marchner eine detailliertere Praxis-Konzeption für das Arbeitsjahr 2014, um diese auf lokaler Ebene mit dem Gleisdorfer Kulturbüro und dem City Management abzustimmen (Gerwald Hierzi), auf regionaler Ebene mit der LAG (Lokale Aktionsgruppe unter Geschäftsführung von Iris Absenger-Helmli).
Wo es nun weiter geht:
+) Zuversicht für Fortgeschrittene
+) Krusches Log #1979
+) April-Festival: Kulturpolitische Konsequenzen
+) April-Festival: Wirtschaft und Kultur
+) Gleisdorfer Kunstsymposion: Aspekte
— [Der Abschluß] [Generaldokumentation] —