Ich habe schon erzählt, daß Kunsthistorikerin Sigrid Meister sich nun in Teilzeitkarenz befindet, also ihr Sohn inzwischen groß genug ist, um ihr mehr Spielraum für andere Aufgaben zu lassen, so daß ihre Arbeit für das Museum im Rathaus (MiR) wieder Konturen annimmt.
Dazu gehört zweierlei:
+) Das Museum soll ab heuer wieder stärker seiner ursprünglichen Widmung entsprechen, also historische Themen anbieten.
+) Und die Angebote im Kunstbereich sollen stärker das betonen, was Gegenwartskunst ausmacht, also avancierte Kunst gegenüber dem, was als Hobby nur zur eigenen, individuellen Erbaung gepflegt wird.
Historie und Zukunft stehen stets in Wechselwirkung. Einige Kulturschaffende der Kleinregion Gleisdorf haben sich der Bearbeitung dieser Zusammenhänge angenommen.
Während im Kulturpakt Gleisdorf die Voluntary Arts definitiv dominieren, was ein klares soziales Statement ist, verlangt das Ringen um neue Positionen in der Region ebenfalls ein Augenmerk auf jene Kunstformen, die das kulturelle Klima des Landes und der Region nachhaltig beeinflussen.
Das sind höchst unterschiedliche Aufgabenstellungen, die allerdings zahlreiche Überschneidungen zeigen.
In diesem Sinn wird Gleisdorf heuer eine Reihe von Akzenten setzen, die freilich auch Teil des Kulturpaktes und des ersten kulturellen Halbjahresschwerpunktes sind.
Einen fulminanten Glanzpunkt hat dabei Karl Bauer von der Formation „VetArt Kunstforum“ in Arbeit. Am 27. März 2013 wird er eine Ausstellung mit Arbeiten von Helmut Arnez (1929-2004) eröffnen.
Das ist ein Beispiel für Sichtweisen im Zusammenhang der Steirischen Moderne, überdies ein Künstler aus der Region, nämlich aus Hartberg.
Damit ist die eigentliche Funktion des Museums ebenso betont, wie Kreative vor Ort durch derlei Angebote sehen können, worauf sich unser Tun stützt, wenn wir heute kulturelles Engagement entfalten. Die Vorleistungen anderer Menschen sind ein enormes Fundament gegenwärtiger Arbeit.
Zugleich ist es anregend zu sehen, wie Bewohner der Provinz immer wieder für weite Horizonte gesorgt haben und sich selbst – wie eben Arnez – dem Vergleich stellten, also ihr Tun in Relation zu einem internationalen Geschehen gesetzt sahen. Das sollte Anregung und Ansporn zugleich sein…