Das Arbeitskreis „Kulturtisch“ ist vom Regionalmanagement Oststeiermark (RMO) einberufen worden. Das ist eine planende und koordinierende Instanz der Großregion Oststeiermark (Bezirke Weiz und Hartberg-Fürstenfeld) als Ebene zwischen dem Land Steiermark und den Gemeinden. Ich hab im vorigen Eintrag skizziert, was es mit dieser Instanz genauer auf sich hat: Kulturtisch: Auftakt
Das wurzelt übrigens in einer Initiative von Bürgermeister Christoph Stark, der sich bemüht hatte, Kunst und Kultur auf dieser Ebene als eigenständigen Arbeitsschwerpunkt zu etablieren, statt sie als Fragment und Teilthema in der Zuordnung zu anderen Genres zu belassen.
RMO-Geschäftsführer Horst Fidlschuster erläuterte beim ersten „Kulturtisch“, der am 9. Jänner 2014 in Weiz stattfand, daß ein „Regionales Entwicklungsleitbild“ für die Oststeiermark in Arbeit sei, welches der Politik in den nächsten fünf bis sieben Jahren als Richtlinie dienen solle.
Die Erarbeitung dieses Leitbildes sei eine „Mußvorgabe des Landes Steiermark“, so Fidlschuster. Dazu habe das RMO „thematische Plattformen“ eingerichtet, zu denen engagierte Leute eingeladen würden. Am 18. Jänner werde eine erste gemeinsame Planungskonferenz stattfinden, weitere Schritte würden folgen.
Dazu kommt, daß die Leader-Regionen gefordert seien, bis 14. September 2014 eine regionale Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. Fidlschuster: „Alle sieben Großregionen der Steiermark gehen diesen Weg.“
Fidlschuster sprach auch von Kennzahlen, die bei der Orientierung maßgeblich seien. So betrage das Aufkommen an Kulturförderung im „Steirischer Zentralraum“ (also rund um Graz) 21,27 Euro pro Kopf, in unserer Region dagegen bloß 3,13 Euro pro Kopf.
Was bedeutet das unter anderem?
Wir sollten in der Lage sein, angemessene Projekte zu entwickeln, wo nötig, passende Kooperationen zu realisieren, um so jene Kofinanzierungen aus verschiedenen Quellen zu erreichen, die uns bessere Arbeitsbedingungen und der Region eine deutlich besser Quote als 3,13 Euro pro Kopf bringen.
Damit ist klar, daß Kunst- und Kulturschaffende zu neuen Verfahrensweisen aufgerufen sind, denn es weist nichts darauf hin,
a) daß andere Funktionstragende das für uns erledigen werden und
b) ein Großteil unser altvertrauten Modi das herbeiführen könnten.
Dabei muß überdies verstanden werden, daß wir beim RMO in der Sache Aufmerksamkeit und Begleitung finden können, auch eine maßgebliche Verbindung zur Landesebene hin, doch Regionalmanagement Oststeiermark bedeutet nicht, daß dort FÜR uns Kulturmanagement betrieben wird. Diesen Job haben wir selbst zu erbringen und von da ab entstehen die Schnittpunkte, an denen das RMO mit seinen Möglichkeiten andocken kann. KANN!
Ich denke, die Auftaktveranstaltung hat klar gemacht, daß wir erst einige Faktenlagen schaffen müssen, damit Fidlschuster und sein Team einen Anlaß haben, mit ihren Möglichkeiten zu verstärken, was sich von unserer Seite aus entfalten will.
Aber für wen spreche ich denn nun, wenn ich hier über diese Dinge schreibe?
Erstens bin ich Projektleiter des Kulturlabors Kunst Ost. Zweitens bin ich Kooperationspartner des Kulturpakt Gleisdorf. Das ist die Position einer Person von mehreren in einem nun schon eingearbeiteten regionalen Netzwerk, in dem Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die Basis Kulturschaffender durch konkrete Personen vertreten sind.
Ich darf daran erinnern, daß wir eben diese komplexe Kooperationssituation im Herbst 2013 bereits auf der Ebene eingeführter Praxis bestehen hatten, wie Bürgermeister Christoph Stark bei seiner Eröffnung des vorjährigen Gleisdorfer Kunstsymposions ausdrücklich mitteilte; siehe: [link]
— [Generaldokumentation] [Kulturtisch] —