Gemeinden fusionieren, LEADER-Regionen werden zusammengelegt, die Verwaltungsreform des Landes Steiermark geht keineswegs ohne Brösel über die Bühne. Unsere Medienwelt verändert sich radikal, der Printsektor ist vielfach eingeknickt, über die Möglichkeiten im Web herrschen allerhand Unklarheiten.
Wie soll unter solchen Bedingungen eine zukunftsorientierte und zeitgemäße Kulturarbeit gelingen? Auch das müssen wir erst herausfinden. Nein, wir haben schon sehr viel herausgefunden. Zu diesen Zwischenergebnissen gehört der „Kulturpakt Gleisdorf“.
Das ist ein Modell, mit dem wir einen konkreten Modus erproben, über den das Kulturgeschehen in der Provinz sich auf der Höhe der Zeit entwickeln kann. Der Kulturpakt ist demnach nicht angelegt, alles unter ein Dach zu zerren, zu zentralisieren. Das heißt überdies: „kunst ost“ ist bloß ein TEIL dieses Paktes.
In der aktuellen Grundanordnung des Paktes kooperieren derzeit Staat, Markt und Zivilgesellschaft in einem überschaubaren Rahmen. (Die Schlüsselperson, um all dies zu verknüpfen, ist Katharina Scheidl.)
Das bedeutet, wir haben mit verschiedenen Instanzen Arbeitsübereinkünfte getroffen. Wir setzen uns laufend zusammen, um offene Fragen zu bereden und gemeinsame Vorhaben zu entwickeln. Politik und Verwaltung gehören ebenso an den Tisch wie die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft, also in unserem Fall Kunst- und Kulturschaffende der Region.
Naja, genau genommen ist schon weit mehr erreicht.
So hat etwa Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark, zugleich Obmann der „Energieregion Weiz-Gleisdorf“, sich eben darum bemüht, das Thema auch in der Arbeit am regionalen Entwicklungsleitbild Oststeiermark zu implementieren. Es erweist sich vorerst noch als einigermaßen mühsam, dem Thema „Kunst und Kultur“ in diesem Gremium Bestand zu verschaffen.
Folgende Aussage von Stark belegt, daß wir verstanden werden, wenn er etwa dem Gremium mitteilt, dieser Bereich verdiene hohe Priorität, „Und zwar nicht als ‚Beiwagerl’ zu den Hauptthemen, oder als sogenannte Querschnittsmaterie, die vielleicht, oder vielleicht doch nicht mit Augenmerk versehen wird, sondern als ganz klares eigenes Arbeitspaket.“
Das ist, wie sich zeigt, keinesfalls bloß Gerede.
Gerald Gigler, beim Land Steiermark der zuständige Fachreferent in der Abteilung 7 (Landes- und Gemeindeentwicklung, Landesplanung und Regionalentwicklung), bestätigte mir gestern: „Denn bgm Stark hat heute offiziell einen Antrag an den Regionalvorstand gestellt, dass Kunst und Kultur eine eigenständige Arbeitsgruppe im Leitbildprozess darstellen soll! Aus Gründen der Regionalentwicklung.“
Das bedeutet, wir haben eine neue Ebene erreicht, auf der Wissens- und Kulturarbeit von relevanten Funktionstragenden der Region anders als früher verstanden und vor allem ernst genommen wird.
Das löst sich auch ein, wenn ich morgen neben City Manager Gerwald Hierzi im „2. interdisziplinären Expertenworkshop für die Energieregion“ sitzen werden, um mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Genres Optionen, Fragen und Vorhaben zu erörtern.
Das bedeutet auch, wir gewinnen innerhalb des „Kulturpakt Gleisdorf“ einen Wissensstand in Fragen der aktuellen Regionalentwicklung, wie er früher nur für Insider verfügbar war. Diese Informationslage ist keinesfalls bloß den Leuten von „kunst ost“ vorbehalten, sondern wird über den Kulturpakt allgemein verfügbar gemacht.
Was nun laufende Informationen angeht, dazu bietet sich einerseits der Newsletter von „kunst ost“ an, den man hier abonnieren kann: [link]
Andrerseits ist der Besuch von Kulturpakt-Meetings nützlich. Den Infoverteiler dafür verwaltet Katharina Scheidl vom Gleisdorfer Kulturbüro: [link]
— [Kulturpakt Gleisdorf] —