Das läuft derzeit auf eine beachtliche Strecke hinaus. Genauer, ich laufe. Die andere Variante wäre, meinen Kombi vollzuräumen bis unters Dach und das Weglein zu fahren. Von Hof zu Vorplatz, nein, da renn ich gleich selber mit den Packeln und Trümmern.
Im Raum zu bestehen, das halte ich für eine knifflig Sache. Gewöhnlich fällt das unter Kuratorentätigkeiten. Nicht mein Metier. Diesmal läuft das anders. Dazu kommt, daß ein Bogen durch rund zehn Jahre zu ziehen ist; der erste Teil von „the long distance howl“.
Das „Museum im Rathaus“ bildet in einigen Nischen, Mauerstummeln, Durchlässen noch das frühere Gefüge des Kellers ab. Ort und Zeit sind diesmal ganz erheblich symbolisch aufgeladen. Es ist quasi der „Angelpunkt“ jener „Strecke“, eines Streckennetzwerkes der Ereignisse, wie es sich von 2003 bis heute entfaltet hat.
Damit treten wir an die Schwelle zum 2014er-Jahr, um die Reflexionsarbeit über das 20 Jahrhundert zu bündeln. 1914/2014 ist als Thema ein sehr komplexer Brocken. Das sind sehr aufregende Tage für mich, irgendwie auch unerträglich.
All die Details, Querverweise, Referenzen und Überraschungen. Ich habe mich für die Option der „Wunderkammer“ entschieden. Es ist nicht meine Aufgabe, die Dinge auf einem Zeitpfeil zu ordnen. Und was immer vom bisherigen Weg erhalten blieb, will neu arrangiert werden.
Das bedeutet auch, es gibt keinen ausreichenden Grund, um meine Arbeit zu musealisieren. Außerdem sind unter die erhaltenen Artefakte auch die Arbeiten anderer Leute eingegangen.
Es geht also um die Erzählung, nicht um den Autor.
Auch wenn meine Eitelkeit ganz gut an der Kette hängt, ist das ein kurioses Ringen um solche Klarheiten. Wir sind in unserer Kultur dafür nicht so gut gerüstet. Welche Art von Balance erfordert das? Aber klar bleibt: Es geht also um die Erzählung, nicht um den Autor.