Die erste Übung besagt: Ab ins Heu und Tische rücken. Bänke müssen dazu. Sonnenschirme kommen nicht von selbst.
Nie zuvor war die Innenstadt beim traditionellen „TIP-Kirta“ so weit herauf gesperrt. Die zweispurige Bahn vor uns ist Bundesstraße, liegt also nicht in der Zuständigkeit der Stadt.
Natürlich gibt es bei manchen Unmut. Der vertraute Lauf der Dinge möge nicht gestört werden. Und was ist, wenn es auf der Autobahn draußen derart kracht, daß nichts mehr geht? Wo läuft dann der gesamte Verkehr durch?
Als Kulturschaffende haben wir auch zu fragen: Weiß eigentlich noch jemand, was „Öffentlicher Raum“ bedeutet? Und wo stünde geschrieben, daß der öffentliche Raum einer Res publica nur von der Geschäftswelt und vom Automobilismus bespielt werden darf? Fragen über Fragen. Unterm Strich natürlich: Wem gehört die Stadt?
Wir vom Kulturfeld sind ja keine Okkupatoren, sondern temporär Anwesende. Und was soll da schon erreicht werden? Das wurde auch gefragt. Es ist ein „Kirtag“, was ursprünglich „Kirchweihfest“ bedeutet hat. Essen, trinken, kaufen, lärmen…
Nein, es ist nichts bestimmtes zu erreichen. Es geht um Präsenz. Die Kunst- und Kulturschaffenden sind sichtbar. Darüber hinaus wäre es Unfug, etwas geplant haben zu wollen. Erfahrungen. Die werden sich heute einstellen, das darf angenommen werden.
— [Kultur-Lounge] —