Regelmäßige Arbeitsgespräche machen inzwischen die Basis des laufenden Jahres aus. Es ist ein komplexes Gefüge geworden, in dem sich zwei Sphären verknüpfen. Ein Bereich ist von lokalen und regionalen Kräften belebt, die sich als Kunst- und Kulturschaffende in konkrete Veranstaltungen einbringen.
Die andere Sphäre ist jene der institutionellen Kooperation, in welcher sehr verschiedene Systeme sich abschnittweise synchronisieren. Meine wichtigste Praxisstrecke ist dabei derzeit unser „Kulturpark Gleisdorf“. Da teile ich mir Aufgaben und Arbeiten mit dem Gleisdorfer Kulturbüro und mit dem City-Management.
Gerade in diesem Kontext bin ich die letzten Monate öfter gewarnt worden, ich solle darauf achten, für die Kommune nicht als „Feigenblatt“ zu fungieren. Das sagen mir freilich Leute, die selbst hübsch auf getrennte Sphären achten und sich aus solchen Zusammenhängen lieber ganz heraushalten. Da riskiert man nichts, bewirkt aber auch nichts, um Neuland zu gewinnen.
Was etwa das Reich der Kulturinitiativen angeht, sehe ich derzeit nur wenig Ansätze zu Kooperationen, die uns für die Zukunft stärken könnten. In den meisten Fällen bedeutet Kooperation dann doch, daß jeder auf den eigenen Vorteil sieht, sobald das Budget steht.
Man muß kein Prophet sein, um sehen zu können: Da wird die nächsten Jahre einiges den Bach runtergehen, weil es nicht gelang, neue Verfahrensweisen zu etablieren.
Dabei durften wir, auf Österreich bezogen, gerade lesen: „Mehr Filmförderung, mehr für Regionalkultur“ [Quelle] Ich denke, daraus ließe sich viel machen, wenn wir uns aufraffen könnten, unsere Modi gründlich zu überarbeiten, statt die Wege der letzten Jahrzehnte zu reproduzieren.
Zu unserem aktuellen Arbeitsnetzwerk gehört auch der Verein „preQuel“, wo Jörg Vogeltanz federführend agiert. Uns verbindet das Projekt „preQuel.meta“, über das wir eine wissenschaftliche Begleitung umsetzen und für die Zukunft auch eine passende Publikationsreihe planen.
All das bedeutet freilich auch eine merkliche Professionalisierung von Kulturinitiativen. Ich vermute, da werden sich Wege trennen. Wer es lieber gemütlich hat, wird die Vorhaben überwiegend aus privaten Mitteln finanzieren müssen.
Wer eine Kofinanzierung mit öffentlichen Mitteln erreichen möchte, wird professionelle Mindeststandards in der gemeinwesenorientierten Kulturarbeit belegen müssen. Aber vielleicht gibt es auch bessere Argumente für einen anderen Weg…