Den Krisen widerstehen

Es ist leider so, daß sich die Unruhe im regionalen Gefüge wieder größer zeigt denn je. Wir Kunst- und Kulturschaffende mußten eben erst WELTWEITE Krisenauswirkungen von 2009/2010 abfangen und unsere Projekte über die Berge bringen, während Gemeinden und Regionen Federn ließen, auch einander zausten, Budgets mehrfach wegbrachen.

Von links: Daniel Wetzelberger, Irmgard Hierzer und Christian Strassegger bei einem Arbeitstreffen von "kunst ost"

Jetzt zeigt sich, unsere Rahmenbedingungen sind sehr labil geworden, weil die Gemeindezusammenlegungen ein weiteres Jahr alle Abläufe irritieren. Der kommende, aber derzeit noch ab-so-lut unklare Reduktions-Schub bezüglich der steirischen EU-Leader-Regionen ist zusätzlich ein massiver Destabilisierungsfaktor unserer Verhältnisse.

Alle, definitiv ALLE Beteiligten, wissen von diesen Abläufen. Doch man kann nicht sagen, daß Kommunikation zwischen den einzelnen Instanzen gut läuft und daß wir Bürgerinnen und Bürger in Summe angemessen informiert würden, wie die Dinge gerade stehen und was auf uns zukommt.

Ergänzend wirkt, daß die steirische Verwaltungsreform auf Landesebene für enorme Veränderungen in den Besetzungen und Aufgabenverteilungen gesorgt hat. Eine zusätzliche Belastung für unsere Abläufe, weil sich viele Menschen auf der Verwaltungsebene überhaupt erst mit dem vertraut machen müssen, woran wir seit Jahren arbeiten.

Zusammengefaßt: Die Unruhe könnte kaum beunruhigender sein. Und das auf einem Feld, welches eine Hauptbedingung hat: Das Bottom up-Prinzip.

In unserem Festival kündigt sich auch schon das nachfolgende von "KOMM.ST" an

Diesem Prinzip der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung sind hier viele der wesentlichen Programme, deren Mittel in den Regionen genutzt werden, sogar vertraglich verschrieben. „Regionext“, „LEADER“, „Lokale Agenda 21“. Da herrschen also, um es deutlich zu sagen, wechselseitige Verpflichtungen!

+) Wir haben diese Art Verpflichtung ernst genommen.
+) Wir haben unsere Selbstorganisation und unsere regionale wie internationale Vernetzung auf ein völlig neues Niveau gebracht.
+) Wir haben uns bemüht, den Kommunen gegenüber klare Schritte „Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner“ zu tun.

Wir sollten erwarten dürfen, daß ALLE beteiligten Funktionstragenden das mit ihrer Aufmerksamkeit insofern würdigen, als sie sich Kenntnis vom Stand unserer Vorhaben verschaffen und uns als wache Kooperationspartnerinnen und -partner gegenübertreten.

Wir von „kunst ost“, „kultur.at“, dem „GISAlab“, dem „Kulturmarkt Hartmannsdorf“, von „styrian contemporary, von „prequel“, von „KOMM.ST“ und etlichen anderen Kulturformationen haben uns auf einem Organisationsniveau verständigt, wie das in der Form hier völlig neu ist.

Wir sorgen quer durchs Jahr in unserem Lebensraum, abseits des Landeszentrums, für kontinuierliche kulturelle Aktivitäten, die auch nach Maßstäben der Zentren Bestand und Belang haben. Wir haben Projekte entwickelt, die jeweils einem Ort gewidmet sind, zugleich aber auch Kleinregionen, die überdies in Teilen Relevanz auf europäischem Niveau haben.

Unsere Arbeitsplanungen reichen in direkten Vorhaben bis zur Mitte des Jahres 2014, in einigen größeren Zusammenhängen bis in die kommenden vier Jahre hinein.

Wir haben das „Bottom up-Prinzip“ genauso ernst genommen wie die Konsequenzen der Krisen vergangener Jahre. Wir haben das in eine angemessene Praxis der Wissens- und Kulturarbeit umgesetzt.

Wir sind darauf angewiesen, daß man uns seitens Politik und Verwaltung dort begegnet, wo wir durch diese Bemühungen angekommen sind.

+) April-Festival: Was noch kommt [link]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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