Eine kleine Konferenz in Albersdorf. Graphic Novelist Jörg Vogeltanz stimmt mit „kunst ost“ den aktuellen Lauf einiger Arbeitslinien ab, die den „Kulturpakt Gleisdorf“ über die Grenzen der Region hinaus verzweigt haben.
Der „Kulturpakt Gleisdorf“ hat seinen „inneren Kreis“, welcher von direkter Kooperation mit der Kommune Gleisdorf handelt. Das ist hier beschrieben: [link] Er ist aber auch ein Netzwerk der Kooperationen mit anderen Kulturinitiativen.
Kooperation ist hier in einem engen Sinn gemeint: Wir benötigen bei „kunst ost“ zum Beispiel allerhand Assistenzleistungen, da das Gesamtprojekt von ein, zwei Personen allein keinesfalls abgearbeitet werden könnte. Zur Erinnerung: In der zweiten Projektphase (2009/2010) waren wir im Kernbereich zu viert tätig.
Neben meiner Arbeit als Projektleiter kamen da noch Leistungen von Kulturmanagerin Michaela Zingerle, Geschäftsfrau Christa Ecker-Eckhofen und Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov, die eine fixe Basis-Besatzung ergeben hatten, ins Spiel.
Ende 2010 hatten die Ausläufer der weltweiten Krisen auch die Steiermark mit einiger Härte erreicht und so gut wie alle Budgets brachen ein. Zingerle und Ecker-Eckhofen verließen das Projekt. Ich hatte 2011 mit Peitler-Selakov reichlich zu tun, das gesamte Vorhaben zu rekonzipieren und zu restrukturieren. Das 11er-Jahr verlangte auch erhebliche Anstrengungen, um die Ausfinanzierung zu sichern.
Im Jahr 2012 hatte sich gezeigt, was klappt und was nicht. Es hat weit mehr geklappt, als ich erwartet hätte, wodurch der Arbeitsaufwand prächtige Exponentialsprünge machte. Das verlangte nach einer Erweiterung der Team-Situation, wobei 2012 völlig klar war: Wir müssen am Prinzip festhalten, nicht zu zentralisieren.
Ein stabiler Weg in unsicheren Verhältnissen ist weitaus vielversprechender, wenn die Summe der Leistungen von einem Netzwerk eigenständiger Formationen erbracht wird. Das hatte uns die Erfahrung in der zweiten Projektphase klar gezeigt. Zur Jahreswende 2010/2011 wäre das ganze Gefüge fast den Bach hinuntergegangen, da plötzlich über 50 Prozent der Teamleistung wegfielen.
Was wir nun quer durch 2012 entwickelt haben, dürfte in krisenhaften Abschnitten wesentlich belastbarer und haltbarer sein. In Zeiten der Stabilität bringen die die volle Kraft in die Inhalte und deren Umsetzung.
Das hier erwähnte Netzwerk war im Wachsen von viel interner Arbeit getragen und hat nun nach und nach seine Momente mit Schritten an die Öffentlichkeit. Ich darf den ersten großen öffentlichen Akzent in dieser Geschichte sicher fulminant nennen. Es war jenes Kunstsymposion, das letzten Herbst als Ergebnis der Kooperation mit „styrian contemporary“ stattfand; siehe: [link]
Neben dem Gleisdorfer Kulturbüro und dem Verein „styrian contemporary“ gehört zum „Kulturpakt Gleisdorf“ auch die Kulturinitative „prequel“, welche Jörg Vogeltanz initiiert hat. Im streng amtlichen Tonfall heißt es da:
„Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Verbreitung und Förderung unterschiedlichster Medienformen (Comics, Graphic Novels, multimediale, interdisziplinäre und audiovisuelle, sowie Online-Medien und andere) mit dem Schwerpunkt auf ungewöhnliche Themensetzung, hohe inhaltliche und formale Qualität sowie die Unterstützung und Förderung von in diesen Bereichen tätigen Kunstschaffenden.“ Quelle: [link]
Bei uns ist die „prequel“-Partie für künstlerische Supervision und Beratung zuständig und sie koordiniert die wissenschaftliche Begleitung (Günther Marchner & Co.). Das scheint Ihnen überraschend? Unterschätzen Sie nicht, womit wir es hier zu tun haben.
Zur „prequel“-crew gehört zum Beispiel auch der exzellente Filmtheoretiker Thomas Ballhausen. Wir werden heuer, was die Reflexionsarbeit und den kritischen Dialog mit der Wissenschaft angeht, noch einige Akzente setzen.