Unsere letzte Veranstaltung des Jahres 2012 fand dort statt, wo wir 2010 mit der Serie „talking communities“ begonnen gaben. In Novi Sad, zu Gast beim Kollektiv „Art Klinika“. Das war zugleich ein formeller Schlußakt in deren Projektreihe „Eutanazija“, mit welcher die serbische Formation einen Teil der krisenhaften Erfahrungen in diesem jungen Staat bearbeitet hat.
Das Buch zum Kernbereich dieses Prozesses ist inzwischen herausgekommen und behandelt unter anderem auch die „Schock-Allianz“ [link] sowie unser „Balkan-Büro“: [link] (Zu „Eutanazija 2009 – 2011“ siehe dieses PDF-Dokument!)
Ich denke, es ist hier ohnehin schon deutlich geworden, daß wir über diesen Prozeß nun die Basis für das große Thema „2014 bis 2019“ erreicht haben. Im heurigen Jahr werden wir das angemessen vorbereiten; siehe dazu das „Mission Statement“: [link]
Bei „kunst ost“ formiert sich eben ein Kreis von Proponentinnen und Proponenten, die sich diesem für ganz Europa relevanten Thema widmen werden; auch um dabei deutlich zu machen, daß regionale Kulturarbeit nicht bedeuten kann, sich nur auf die Verwaltungsgrenzen der Region zu beschränken.
Wir sind gerüstet, unser Tun in einem gesamteuropäischen Kontext zu entfalten.
Die erste Session des neuen Jahres war eine auf der Ebene potentieller Kooperationslagen quer durch die Oststeiermark. Das EU-Programm LEADER hat bisher einzig in der Steiermark die Situation, daß „Entwicklung des ländlichen Raumes“ nicht nur agrikulturell gedeutet wird, sondern auch kulturell.
Wie nun das Thema Gemeindezusammenlegungen den Lauf der Dinge gerade sehr lebhaft werden läßt, scheint auch klar, daß die LEADER-Regionen der Steiermark in einen Konzentrationsprozeß geworfen werden. Mit „kunst ost“ haben wir unter anderem ein LEADER-Kulturprojekt in der Zuständigkeit der „Energieregion Weiz Gleisdorf“: [link]
Iris Absenger-Helmli ist die Geschäftsführerin dieser Region. Sie hat sich nun mit ihrem Kollegen Wolfgang Berger von der EU LEADER-Region „Oststeirisches Kernland“ verständigt: [link] Diesem Schritt folgte eine Einladung an einen Kreis Kulturschaffender, welche in der Oststeiermark schon mit LEADER-Projekten vertraut sind.
Ziel des Treffens war die Klärung, ob eine weiterführende Serie solcher Arbeitstreffen vorteilhaft und wünschenswert wäre, die dazu führen könnte, daß sich Kulturinitiativen in Dialog und eventueller Kooperation gegenseitig stärken, wo nun Budgets und Strukturen nennenswert eingebrochen sind.
Das knüpft in der Genese an eine Besprechung an, die wir im vergangenen Herbst mit Kunstsammler Erich Wolf absolviert hatten, wobei Absenger-Helmli und Wolf einmal ihre jeweiligen Priotitäten verglichen haben: [link]
Dieses erste 2013er-Treffen in Weiz hat einerseits ganz klar die bestehenden Kontraste zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren deutlich gemacht, andrerseits ein klares Votum FÜR so einen Weg wachsender Verständigung erklingen lassen.
Die nächsten Schritte werden wohl den Fragen gewidmet sein, welche Themen und Fragestellungen bei allen Beteiligten gleichermaßen hohe Priorität haben, daß sie eventuell zu konkreten Kooperationsschritten führen können.
Für mich war dabei einer der interessantesten Punkte eine Überlegung, die Künstler Richard Frankenberger formuliert hat, daß wir nämlich zu überlegen hätten, auf welche Art versierte Leute aus stärker urban geprägten Bereichen, wo Gegenwartskunst und ihr kulturelles Umfeld schon stärkere Traditionen haben, für jene regionalen Zonen unterstützend wirken könnten, die aufgrund der Siedlungsformen und soziokulturellen Vorbedingungen dafür ungleich härtere Bedingungen haben.
Ich denke, es wird auch greifbar werden, daß in verschiedenen Teilen der Oststeiermark unterschiedliche Arbeits-Schwerpunkte darstellbar sind, die zueinander komplementär wirken können. Wenn das auch noch in einigen Veranstaltungsschritten erreicht werden könnte, hätten wir in der Oststeiermark Grundlagen für eine neue kulturpolitische Entwicklung geschaffen…
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