Wir haben gerade diverse globale Krisen durchlaufen, die sich in den Jahren 2009/20120 aufgebaut haben und spätestens Ende 2010 in den Dörfern und Kleinstädten unserer Region angekommen sind.
Wir stehen vor einem neuen steirischen Doppelbudget, das 2012/2014 den Maastricht-Kriterien entsprechen muß, also von massiven Streichungen handelt. Wir erleben aktuell den Vorabend von umfassenden Gemeindezusammenlegungen und einer radikalen Reduktion der steirischen LEADER-Regionen.
Niemand weiß derzeit, wie Kommunen demnächst aufgestellt sein werden, welche Besetzungen dann den Lauf der Dinge in den Gemeindestuben und diversen Regionalmanagements ordnen.
In dieser Phase wollen wir ein Stück Entwicklungs- und Pionierarbeit leisten. Da ist es nun eine interessante Aufgabenstellung, für die Kunst, ihre Bedingungen und ihre möglichen Wirkungen hoch zu zielen, um der Region einen starken Akzent zu geben.
Wo staatliche Mittel knapp werden, wo der Kunstmarkt im Lande so schwach ist, daß er solche Vorhaben nicht (mit-) tragen kann, haben wir natürlich Wirtschaftstreibende als mögliche Kooperationspartner vor Augen.
Dabei werden wir uns allerdings nicht auf konventionelle Sponsoring-Konzepte stützen können, weil es da kaum brauchbare Vorbilder für unser Projekt gibt.
Auch dieser Umstand hat etwas sehr Anregendes, denn wir sind gefordert, überhaupt erst neu zu klären, wie denn in aktuellen Veränderungsschüben Kunst, Wirtschaft und Öffentliche Hand kooperieren sollen. Wir müssen vor allem erarbeiten, worin genau der Leistungsaustausch bestehen mag, der für Unternehmen einen nennenswerten Grund ergibt, in kulturelle Projekte zu investieren.
Hier kommt es zu einer Teilung der Aufgaben. Die Agenda von „styrian contemporary“ und jene des Verbandes von „kunst ost“ und „kultur.at“ führen in Summe zu eine konsequenten Bearbeitung der anstehenden Fragen und Aufgaben.
Wir haben es in der Region hauptsächlich mit drei Feldern zu tun, von denen her Ansprüche und Angebote kommen:
a) avancierte Gegenwartskunst
b) zeitgenössisches Kunstschaffen
c) Voluntary Arts
Die Felder a) und b) sind den aktuellen/internationalen Kunstdiskursen verpflichtet und zielen auf Arbeitsergebnisse, welche in diesen aktuellen Diskursen standhalten.
Die Voluntaries nutzen zwar zur eigenen Erbauung künstlerische Techniken, zeigen aber meist kein Interesse an den Kunstdiskursen und den darin behandelten Aufgabenstellungen. Sie haben andere Intentionen und Ziele als jene Leute, die sich explizit der Gegenwartskunst widmen.
Das schließt einander nicht aus, sondern wirkt komplementär.