Das Symposion ist nun greifbar nahe. Wir werden noch dieser Tage den Ausstellungskatalog mit den Werken von Kurt Stadler und den Tagungsband zum Symposion aus der Druckerei erhalten. Das Programm hat manche abschließende Detailarbeit erfahren.
Ein Detail freut mich besonders. Für den „Eröffnungsblock“ konnte ich eine Zusage von Nenad Popovi? erhalten. Er ist einer der wesentlichen Intellektuellen aus dem vormaligen Jugoslawien, den neben seiner inhaltlichen Kompetenz auszeichnet, daß er sich während der Kriege nicht durch Anbiederung an eines der Regime kompromittiert hat.
Die Erfahrungen von Kulturschaffenden auf den Wegen traumatisierter Postkriegs-Gesellschaften halte ich für sehr relevant, weil da viele Kontraste mit Sicherheit stärker hervortreten als sonst. Das ergibt, wie vermutet werden darf, klare Anforderungen, die eigenen Konzepte und Rollen zu überprüfen; eine Aufgabe die uns ja auch hier, in diesem wohlhabenden Land, gut stehen würde.
Zugleich gilt, daß sicher keine Gesellschaft speziell über Defizite definiert werden möchte, also etwa über die Kriegssituation. So gesehen liegt in all dem auf jeden Fall auch ein Teil jener Umbrüche, denen Europa gesamt unterworfen ist.
Das erweist sich wiederum sehr klar als eine Angelegenheit Kulturschaffender, über verschiedenen Grenzen hinweg zu erörtern und zu klären, was genau da im Gange ist.
All das ist, wie ich überzeugt bin, keine Übung der Kunst, aber etwas, wobei Kompetenzen aus der Befassung mit Kunst sehr nützlich sind. (Sie wissen schon: Die Freiheit der Kunst untersagt, Kunst als „Werkzeug“ einzusetzen, sie vor einen politischen oder sozialen Karren zu spannen.)
Das ist dann auch, wozu dieses Symposion beitragen wird… Inputs zu nötigen und laufenden Diskursen über den Status quo und unsere derzeitigen Perspektiven.
Als notorische Kulturoptimist möchte ich annehmen, das sind Vorhaben, zu denen sich dann auch wenigstens Teil der Regionalpolitik uns anschließen werden.
— [Das Symposion] —