Vergleichbar mit den Finanzmärkten in 2008 sind weltweit die Kunstmärkte seit Jahren entkoppelt, haben keinen Realitätsbezug mehr, sind die Spielwiese von Fondsmanagern und Spekulanten.
Auf die Steiermark trifft dies nicht zu, weil es einen Markt für Kunst kaum gibt und die öffentlichen Budgets auf Jahrzehnte durch Kreditrückführungen für „Kultstätten“ und deren Bewirtschaftung gebunden sind. Das öffentliche Interesse an bildender, steirischer Gegenwartskunst ist somit stark rückläufig.
Aktivstrategien, die von Privatinitiativen getragen sind, von Promotoren der Wirtschaft dieses Landes mitgetragen werden und der öffentlichen Hand als Kooperations- und Synergiepartner zur Seite stehen, müssten demnach gefragt sein.
Den Intentionen des gemeinnützigen Vereins STYRIAN CONTEMPORARY zufolge soll in einem mehrjährigen Prozess in der Oststeiermark eine Plattform für Gegenwartskunst entstehen, die in ihrem Funktions- und Präsentationsbereich den Leistungsumfang und die Leistungspotentiale der Steirischen Gegenwartskunst zeigt.
Dieses zu installierende „Zentrum der Steirischen Gegenwartskunst“ wird, im Gegensatz zur Musealisierung der Kunst, die Entwicklung der aktuellen steirischen Gegenwartskunst fördern. „Styrian Contemporary“ knüpft ganz bewusst an die regionalen Identifikationsmerkmale an und sorgt somit für die Voraussetzungen eines identitätsstiftenden Differenzierungsangebots, sowie für globale Unverwechselbarkeit.
Jungen Kunstschaffenden soll eine Relaisstation geboten werden, um international anknüpfen zu können. Dem zunehmenden Kunstimport sollen im gleichen Maße Exporte gegenüberstehen.
Auf die Fragestellungen, wie kann Gegenwartskunst zeitgemäß stattfinden und mit der Öffentlichkeit in Kommunikation treten und welche Rahmenbedingungen bedarf es dazu, versucht die Symposiumsreihe 2012 bis 2014 Antworten zu finden.
Die ersten Antworten dürfen wir also von der Arbeitstagung am 7. und 8. September 2012: REGIONALITÄT UND REALITÄT // GLOBALITÄT UND VIRTUALITÄT – zur Begründung der Gründung der Plattform Steirische Gegenwartskunst erwarten.
Mag. Erich Wolf
— [Das Symposion] —
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