Vor einem Weilchen habe ich von einer Session in Wien erzählt, da wir auf der Rückfahrt quasi von Insidern erfuhren, der Steiermark stehe in Budgetfragen ein „Tal der Tränen“ bevor: [link] Von der Finanzlandesrätin wurde das kürzlich bestätigt. Vollath: „Für 2014 brauchen wir ein Wunder“ [link]
Ich finde in meinem Umfeld leider keinen Hinweis darauf, daß sich Kulturschaffende wappnen würden, denn zu diesem Problem kommt ja noch der gesamte Komplex an Gemeindezuammenlegungen, die mit 31.12.2014 exekutiert werden.
Man muß kein Prophet sein, um zu wissen: Das sind also ZWEI mächtige Kräftespiele, in denen Aufmerksamkeit und Budgets vom Feld der Kunst und Kultur abgezogen werden. Ich möchte es noch deutlicher ausdrücken: Unsere Rahmenbedingungen werden erheblichen Schaden nehmen. Das halte ich für unausweichlich.
Daher denke ich, es ist spät genug, um die Angelegenheiten für eben diese Situation zu ordnen. Das bedeutet ganz sicher: Prioritäten klären, Themen festlegen, Kooperationen festigen.
Im vorigen Eintrag habe ich unter „Reduktionen, Perspektiven“ [link] skizziert, daß „Laborbereiche“ von kunst ost zu schließen sind, um die gemachten Erfahrungen in die Praxis der nahen Zukunft zu übersetzen. Diese Skizze ist noch nicht vollständig.
Auf jeden Fall steht der Themen-Fokus 2012/2013 fest; wie erwähnt:
+) Gegenwartskunst
+) Frauen und Technik
+) Mobilitätsgeschichte
Im „Laborbereich“ ist ein Schwerpunkt unter verändertem Wortlaut weiter in Arbeit: „Wirtschaft, Kunst & Wissenschaft“ [link] Der veränderte Wortlaut ist eine Notwendigkeit gegenüber einer alten Arbeitsleiste, die nun in den Archivbereich gerückt wurde, weil deren Team seine Möglichkeiten erschöpft hat.
Die aktuelle Leiste WKW ist mit einem Duo im Kernbereich von kunst ost verankert: Karl Bauer und Martin Krusche. Dazu kommen zwei Kreative in Repräsentanz ihrer selbst, Michaela Knittelfelder-Lang und Christian Strassegger.
Im Bereich von Vorstufen zu neuen Arbeitsbereichen ist auch “…und dann 2050?“ (Reflexionen zum Projekt „iEnergie Weiz-Gleisdorf“) [link] abzuschließen. Es weist im Augenblick nichts darauf hin, daß sich innerhalb der Energieregion relevante Kreise zu dieser Themenstellung formiert hätten.
Durch die Reduktion der Laborbereiche und die Konzentration in der Arbeit kann nun ein zentraler Arbeitsbereich von kunst ost wieder stärker betont werden: Gegenwartskunst.
Diese neuerlich Betonung unseres Kernbereiches werden wir im Dialog mit einem erfahrenen Kollegen aus Südosteuropa realisieren. Künstler Selman Trtovac von der Gruppe Treci Beograd [link] war vor fast einem Jahr im Rahmen der „talking communities“ für uns ein wichtiger Bezugspunkt.
“Kollaborative Arbeitsweisen zur Gegenwartskunst“ [link] ist heute ein in Österreich eher unterrepräsentiertes Thema, das wir uns genauer ansehen möchten. Diesmal werden wir Gelegenheit haben, das mit Trtovac hier in Österreich durchzugehen.
Auf das kommende „April-Festival“ wird heuer noch eine Session mit Pädagogin Adelheid Berger weisen. Dabei sollen zwei Aspekte speziell zur Sprache kommen, das Thema Frauenleben und die Frage der Vielfalt von Lebenskonzepten.
Zum Themenbereich Mobilitätsgeschichte schließe ich gerade mit Sozialhistoriker Matthias Marschik [link] ein Buch ab, das wir kommenden Herbst in der Steiermark präsentieren werden.
Durch diese klaren Themensetzungen, die sich genau NICHT diversen PR-Aktivitäten der Oststeiermark andienen, sondern gut begründet ihre eigenständige Relevanz hervorstreichen, hoffe ich darauf, daß sich die Plattform kunst ost als attraktive Kooperationspartnerin in der Region bewähren kann.