Der Informationsabend zum Thema Gemeindezusammenlegungen war von einer Brisanz, die ich weit unterschätzt habe. Vor allem war mir nicht klar, wie bald schon neue Faktenlagen auf gesetzlicher Ebene den Zustand der Steiermark verändern werden. Der Tag steht inzwischen fest. Es ist der 31.12.2014.
Angesichts der Tatsache, daß Fusionen kommen werden und auch gegen Widerstände durchgesetzt werden sollen, erscheint es mir etwas gespenstisch, wie wenig öffentlicher Diskurs in der Sache bisher stattfindet. Die Konsequenzen dieses Prozesses und seiner Ergebnisse werden auch für uns Kulturschaffende fundamental sein.
Vor allem aber werden unsere langjährigen Bemühungen dort leiden, wo wir auf Kooperationen mit den Gemeinden aus sind, denn wo Unfriede und womöglich Konfusion herrschen, bekommt der Kulturbetrieb als erstes Schläge und Abfuhren. Das haben die letzten Jahre deutlich gezeigt.
Der erste Teil meine Notizen zu einem der Diskussionsabende ist im Projekt-Logbuch zusammengefaßt: [link]
Ich bin durchaus beunruhigt und meine, wir sollten uns wappnen, vor allem aber in der Netzwerkbildung und in praktischen Kooperationen vorankommen. Ähnliche Unruhe kommt nämlich längst auch in den diversen LEADER-Managements auf, weil schon eine Weile klar ist, daß die steirischen LEADER-Regionen beizeiten über Fusionen in der Anzahl verringert werden.
Auch diese Unruhe betrifft uns, weil es eine neue LEADER-Periode geben wird, für die der Pionierbereich „LEADER Kultur“ in die Gänge kommen muß, um weiter in diesem Rahmen arbeiten zu können.
Ich hab allerdings auch gute Nachrichten auf Lager. Seit heute ist klar, daß kunst ost eine Kooperation mit dem BG/BRG Gleisdorf [link] eingeht, um, den Themenschwerpunkt „Frauen und Technik“ längerfristig zu bearbeiten. Unsere Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov und Schulleiter Nikolas Schweighofer haben sich eben über Details geeinigt. (Zum Themenschwerpunkt „Tech_Lab“ siehe: „Gleisdorf als Angelpunkt“!)
Von unserem kommenden Kunst-Symposion hab ich schon mehrfach erzählt. „Regionalität und Realität // Globalität und Virtualität“ wird am 7. und 8. September dieses Jahres in Gleisdorf stattfinden. Außerdem will sich die Grazer Geschichtswissenschaft in das regionale Kulturgeschehen der Steiermark einbringen; davon habe ich im Beitrag „Kulturgeschichte und Kulturgeschehen“ berichtet: [link]
Dabei fiel mir auf, daß es zwischen diesen beiden Themenkomplexen vielleicht Schnittpunkte geben könnte, die eventuell das Potential für eine längerfristige Kooperation hätten. Um das herauszufinden, werde ich in den nächsten Tagen mit Kunstsammler Erich Wolf und mit Historiker Robert F. Hausmann ein gemeinsames Arbeitsgespräch führen.
Es muß überhaupt erst einmal abgeklopft werden, was diese meine Idee taugt, aber ich bin eigentlich sehr zuversichtlich, daß wir mindestens auf einige relevante Fragestellungen kommen, die uns für das regionale Kulturgeschehen interessieren, daraus könnten sich dann auch durchaus ein paar gemeinsame Aufgaben ableiten lassen. Schauen wir einmal, dann sehn wir schon.
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