Künstlerin Renate Krammer gehört zu den markanten Bezugspunkten laufender Veranstaltungen von kunst ost. Vor allem ihr grafisches Werk demonstriert eine Tiefe, wo mit Ausdauer die langen Handlungsstränge ihres Tuns zu ästhetischen Erscheinungen führen, die neben ihren Themen, Inhalten, eben auch jene Zeit des Handelns repräsentieren.
Dieser Krammer’sche Weg ist nun Thema eines Buches, das am 8. Mai in Wien präsentiert wird. Renate Krammers „Linien/Lines“, erschienen in der edition keiper, bietet einen detailreichen Eindruck in diese kräfte- und zeitraubende Arbeit. Einige Blätter daraus sind hier als PDF-Dokument downloadbar: [link]
Philosoph Erwin Fiala präzisiert an einer Stelle des Buches, wie dann auch die Betrachtenden in das Prozeßhafte einbezogen werden: „Wird eine Fläche primär durch die Linie gestaltet, durch die zeichnerische Geste, so muss sie durch die Imagination des Betrachters ergänzt werden – und gerade darin liegt ein Merkmal der spezifischen Qualität des Graphischen.“
Fiala an anderer Stelle: „Renate Krammer geht es zunächst aber darum, wie schnell die einfachsten piktographischen Formen und Zeichen beginnen, den Kommunikationsalltag zu determinieren und zu regeln, …“
Das verweist zum Beispiel auf die Anforderung, mit der wir im Alltag stets konfrontiert werden. Über eine Zeichenflut, mit welcher nicht bloß der öffentliche Raum intensiv bespielt wird, dringen stets Nachrichtern, Botschaften, Angebote auf uns ein. Während dieser Teil unsere Alltags davon geprägt ist, daß uns über solche Kanäle stets etwas angedient, verkauft, angedreht werden will, schaffen Kunstwerke ganz andere Zusammenhänge, in denen unsere „Blickkompetenz“ gefordert ist, unsere Fähigkeit, visuelle Codes zu lesen und zu dechiffrieren.
Übrigens! Bei unsere abschließenden Session zum „April-Festival“ im Bad Gleichenberger „Kopfbahnhof“ wird eine filmische Arbeit von Renate Krammer zu sehen sein: [link]
— [Krammer: Home] —