Ich muß darauf bestehen, daß die Arbeit auch Spaß machen soll, ganz egal, wie hart die Konsequenzen waren, die uns aus verschiedenen Krisensituation des Staates und der Welt inzwischen erreicht haben. Im Sinn von: Die Freude darf mir nicht verloren gehen. Das löst sich auf sehr unterschiedliche Weisen ein. Zum Beispiel, wenn Dinge gelingen. Und wenn inspirierte Menschen mich bei unseren Vorhaben begleiten.
Auch allerhand Rückmeldungen machen mir Freude. Die sind teils inhaltliche Art und bereichern so das verfügbare Know how. Die sind teils auf aktive Teilnahme an kommenden Stationen bezogen. Die haben aber auch Momente der Ermutigung. (Können wir alle gut brauchen, hm?)
In den letzten Wochen dieses Jahres sind wir ganz auf das Thema Mobilitätsgeschichte konzentriert. Augenblicklich arbeitet Graphic Novelist Jörg Vogeltanz [link] am Layout einer Publikation, die zweierlei bietet:
a) Eine Serie von Bastelbögen, mit denen Techniker Michael Toson [link] die Geschichte des „Puch-Autos“ darstellt.
b) Eine erläuternder Text von mir, der diese Historie vom Beginn des 20. Jahrhunderts her aufrollt.
Der Weg in die Massenmotorisierung ist von einem fast unbeschreiblichen ideologisch-propagandistischen Kräftespiel getragen worden, das im Faschismus Bilder etablierte, die bis heute Wirkung haben. Fahrrad – Motorrad – Automobil; die Mechanisierung der individuellen Mobilität hat weltweit so enorme Konsequenzen gezeigt, daß es uns schwer fällt, einen kritischen Blick zu entwickeln, der nicht zutiefst von den trivialen Mythen dieser Geschichte geprägt ist.
Um dieses Thema zu erschließen, hat unser „Kuratorium für triviale Mythen“ [link] nun auch eine Themenleiste auf Facebook eingerichtet, wo die Sache im launigen Plauderton abgehandelt wird: [link]
Dieser Themenbereich ereignet sich auch in Querverbindungen zu unserem Schwerpunkt „Frauen und Technik“, den Mirjana Peitler-Selakov eingeführt hat. Siehe dazu: [link] Peitler-Selakov arbeitet zur Zeit aber noch an einem ganz anderen Thema. Ihre Dissertation handelt von: „Kunst und Krieg: Politik des Erinnerns in öffentlichem Raum“.
Die „Akademie Graz“ veranstaltet die Reihe „Trauma und Kreativität“. Im Zuge dessen ist ein Block dem Teilthema „Verletzungen der Seele“ gewidmet, bei dem Peitler-Selakov mit eine Beitrag vertreten ist; zu einigen brisanten Fragen:
„Ein Trauma kann nicht wie andere Erinnerungen erzählt werden. Können Kunst und Literatur dazu beitragen, die Unmöglichkeit des Ausdrucks mit anderen Formen erzählter Erinnerung zu übersetzen? Kreativität ist eine gestaltende Kraft, mit der Widerstand gegen menschenunwürdige Verhältnisse aufgebaut werden kann, und mit der man die Würde des Menschen zu behaupten versucht.“ [quelle]
[2050: Übersicht]