unsere vorhaben sind nun in wesentlichen zielpunkten auf jahre klar entworfen. das löst sich cih in kleinen ereignissen ein. wir haben heuer begonnen, entlang unserer veranstaltungen eine serie von postkarten herauszubringen. eben sind zwei weitere ausgaben fertig geworden. jene von richard mayr schließt noch an das vergangene „april-festival“ [link] an, jene von christian strassegger ist das erste motiv der serie „close to nature“: [link]
damit ist ein großer teil unserer aktuellen arbeit in eine ruhige phase gekommen. im augenblick beginnt wieder die inhaltliche arbeit zu dominieren. nächste woche absolvieren wir eine kleine kulturkonferenz in der obersteiermark. dabei sollen möglichkeiten der kooperation und des erfahrungsaustausches jenseits der „energie-region“ überprüft werden. (siehe dazu: „die erfahrung von weng„!)
ich habe schon mehrfach erwähnt, daß ich inhaltliches gewicht und kooperation für wesentliche mittel halte, um aktuelle auswirkungen diverser krisen zu kompensieren. außerdem haben gerade diese krisenausläufer der etwa letzten 10 monate deutlich gezeigt, wie gering quer durchs land die allgemeinen kenntnisse der zusammenhänge von gegenwartskunst und generell dem kulturellen klima sind.
das bedeutet auch, viele entscheidungen, die GEGEN kulturbudgets fallen, basieren sehr wesentlich auf mangelnder sachkenntnis. berührungsängste sind standard, ressentiments erlebe ich häufig. anders ausgedrückt: wer in einem herkömmlichen gemeinderat mit dem thema KUNST anzukommen versucht, hat allergrößte chance, zuerst einmal ins leere zu laufen.
es interessiert mich nicht, darüber klage zu führen, weil jene, die ich gerne als sachkundige gegenüber gewinnen würde, ohnehin schon ausreichend rückzug üben, genau WEIL sie den öffentlichen diskurs meiden, in dem die häufig herrschenden kompetenzmängel auffallen könnten.
wir brauchen demnach andere strategien und verfahrensweisen, um für die sache der kunst boden zu gewinnen. die lassen sich nach meiner überzeugung in wachsenden kooperationen finden. erst in der konkreten zusammenarbeit entsteht jene wechselseitige kenntnis von einander, die vorerst so schmerzlich fehlt.
ich debattiere diese fragen zur zeit auch mit dem gleisdorfer kunstsammler erich wolf. er verfügt über eine beachtliche kollektion steirischer gegenwartskunst. wolf ist ein mann, der nicht auf das „besondere bild“ aus ist, sondern die zusammenhänge sucht, also ensembles bevorzugt, die eine verlaufsgeschichte abbilden.
diese faible für das prozeßhafte ist mir sehr vertraut. nun schätze ich nicht bloß anregende debatten über kunst und deren bedingungen mit ihm. wir gehen gerade einen erheblichen schritt weiter. inzwischen ist es also gewissermaßen „amtlich“. es gibt nun eine kooperation zwischen der „sammlung wolf“ und dem projekt „kunst ost“. wir haben einen prozeß eingeleitet, der auf mehrere jahre angelegt ist und das ziel hat, in dieser region eine art kompetenzzentrum für gegenwartskunst herbeizuführen.
damit wir uns recht verstehen, das meint nicht ein museum, sondern eine leistungsfähige „drehscheibe“, bei der es vor allem auch um know how-transfer, netzwerke und auslandskontakte geht, um maßnahmen, steirisches kunstgeschehen wirksam mit internationalen prozessen zu verknüpfen. aber natürlich soll auch vor ort gezeigt werden, wo kunstschaffen aus der steiermark gerade steht.
es ist also ein einigermaßen anspruchsvolles unterfangen, für das wir uns die ärmel aufgestrickt haben. null will die konzeption konkretisiert und die umsetzungsarbeit begonnen werden.
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