stellen sie sich vor, sie wollten den hauptfilm beim festival „diagonale“ [link] sehen, konnten aber keine karte dafür bekommen. so erging es manchen menschen zuletzt mit marie kreutzers „die vaterlosen“: [link] aber nun wäre dieses filmfestival nach gleisdorf verzweigt und sie bekämen noch eine chance.
das ist einer der aspekte, den ich eben mit repräsentantinnen des gleisdorfer „diesel-kinos“ [link] und der „diagonale“ debattiert habe. die hiesige „diesel“-filiale ist ja keineswegs bloß ereignisstätte für den mainstream. eine eigene filmreihe war schon bisher an cineastischen aspekten bzw. themen orientiert, nämlich „film anders“: [link]
ich hatte vergangenen märz, anläßlich eines besuches von regisseurin elisabeth scharang, gelegenheit, mit christina seyfried über weiterführende optionen zu sprechen: [link] medienkompetenzen verlangen ästhetische erfahrungen und einblicke in die funktionsweisen von medien. es müssen demnach andere als nur mainstream-filme überhaupt noch in realen kino-sälen gezeigt werden.
und es sollte ab und zu gelegenheit geben, mit erfahrenen leuten über das zu sprechen, was man dabei erlebt hat. vergangenen februar hatten wir über derlei zusammenhänge mit „diagonale“-chefin barbara pichler und ihrer mitarbeiterin brigitte bidovec besprochen: [link]
dazu kommt die möglichkeit, an themenstellungen wesentlicher filme anzuknüpfen. ich meine damit, es könnten unterschiedlich große kulturinitiativen an manchen inhalten und aspekten davon mit ihrer arbeit andocken. so entstünde ein kulturelles beziehungsgeflecht ungewöhnlicher art. ich mag vor allem diesen teil der idee, daß so höchst unterschiedliche instanzen eines kulturellen geschehens quer durch einen konkreten lebensraum momente der kooperation ansteuern würden.
das dürfte auch sandra kocuvan von der kulturabteilung des landes steiermark interessant finden, die als fachreferentin für den bereich film und ebenso für unsere kulturellen vorhaben in der region zuständig ist. wir starten übrigens heute mit der veranstaltungsserie unseres „frauenmonats“ („FMTechnik!“): [link]
auftakt ist die vernissage mit arbeiten der medienkünstlerin ulla rauter. wir bespielen hier ein leerstehendes geschäft in der innenstadt gleisdorfs, an dem die großen schaufenster eine wichtige rolle spielen. der übliche galeriebetrieb ist ja ein kulturgeschichtlich sehr junges phänomen. einen „white cube“ mehrere wochen offen und besetzt zu halten, das gehört zu den strukturellen anforderungen, die sich heute meist nicht einmal in vielen bereichen der landeshauptstadt einlösen lassen. umso weniger in der „provinz.
also brauchen wir flexible lösungen, die geringere kosten verursachen, um eine initiatve wie „kunst ost“ nicht mit running costs zu überlasten. es zeigen ja andere beispiele in der „provinz“, daß ein fixes haus den großteil von ressourcen frißt und dabei dann nur ein sehr viel geringeres potenzial für das eigentliche programm bleibt.
andrerseits ist es für künstlerinnen und kuratorinnen natürlich viel schwieriger, einen platz angemessen zu bespielen, der überhaupt nicht für die präsentation von kunstwerken konzipiert wurde. ein kniffliges thema, an dem wir noch einige arbeit haben werden.