was ist bewerkenswert und was wir leicht übersehen? was drängt sich uns auf und was verbirgt sich genau hinter diesen „sensationen“?
wir sind seit jahren in enorme umbrüche verwoben. diverse krisen in der weltweiten finanz- und wirtschaftswelt haben das nicht erst in gang gebracht, sondern unlängst bloß stärker in unser bewußtsein gerückt. eine neue landflucht macht sich in ganz europa bemerkbar. („die menschen flüchten nicht einfach in die nächste größere stadt, sondern auf die nächste autobahn.“) also sind wir gut beraten, über dragen wie mobilität, ernährungssicherheit und aktuelle schübe im neu wachsenden stadt-land-gefälle nachzudenken.
aber warum sollte das in summe thema und arbeitsinhalt für eine kulturinitiative sein, die sich überdies im uentrum ihres tuns der gegenwartskunst widmet?
ich hab in „was ist kunst“ #17 skizzierert, welch hohen rang die „freiheit der kunst“ ausdrücklich in unseren gesetzen eingeäumt bekommt und welchen inhalten dieser aspekt von freiheit gewidmet ist. während die kunst selbst die kunst ist und kein mittel oder wirkzeug, sondern sich selbst gewidmet, hat die befassung mit kunst auch ganz andere zusammenhänge. (befassung mit kunst meint gleichermaßen praxis, vermittlung und rezeption.)
sieht man sich zum beispiel näher an, wovon das leben in der agrarischen welt über wenigstens die letzten hundert generationen geprägt war, findet man manche aufschlüsse über rahmenbedingungen des status quo. wir durchleuchten die gegenwart dieses gesellschaftlichen bereiches vor den historischen hintergründen, um zu einer brauchbaren deutung der regionalen gegenwart zu kommen.
das heißt konkret, wir bearbeiten bei „kunst ost“ die „tage der agrarischen welt“ 2011-2013 in korrespondenz mit anderen veranstaltungsreihen, welche folgenden teilthemen gewidmet sind, die in der oststeiermark und in der „energie-region weiz-gleisdorf“ ebenso zur debatte stehen wie in überregionalen zusammenhängen:
+) moblitätsgeschichte
+) frauen in der technik
+) die „nikola tesla-doktrin“
+) triviale mythen und alltagskultur
das wird sich stellenweise auch in künstlerische vorhaben verzweigen. und es wird von einer debatten-reihe begleitet, der serie „talking communities“: [link]
im augenblick bereiten wir den „frauenmonat“ 2011 vor, zu dem kuratprin mirjana peitler-selakov das rhema „FMTechnik!“, also „frauen, macht und rechnik“, erarbeitet hat.
damit ist nun auch langsam der blick auf den kommenden herbst frei, wofür wir einen internationalen kunst-schwerpunkt vorbereiten. dazu demnächst genaueres!
— [FMTechnik! Das Programm] —