eine unsere zentralen thesen für die kulturarbeit besagt: kooperationen zwischen den „drei sektoren“ könnten eine neue arbeitssituation ergeben. was mag damit gemeint sein? die drei sektoren sind 1.: der staat (politik & verwaltung), 2.: der markt (wirtschaftstreibende) und 3.: die zivilgesellschaft (privatpersonen, vereine etc.)
wenn wir da die KOOPERATION suchen, dann bedeutet das: aus den schnittpunkten in einigen interessen gemeinsame vorhaben entwickeln und realisieren. das bedeutet auch: a) niemand blickt auf die jeweils anderen herab. b) alle machen erfahrungen mit der situation, den bedingungen und prioritäten der jeweils anderen.
kooperation verlangt ferner, daß niemand seinen oder ihren beitrag höher als den der anderen einstuft. diese art eines gefälles im gemeinsamen ist störend, meist sogar ausgesprochen kontraproduktiv.
unsere gesellschaft ist so sehr von polarisierenden bildern geprägt, daß es einiger anstrengung bedarf, in diesem gewirr von gerüchten und unterstellungen, von unüberprüften und bestätigten annahmen, klare positionen herauszuarbeiten.
unsere reihe „talking communities“ ist zum teil solchen aufgaben gwidmet. die reihe „was sagen kunstwerke?“ wird gegen sommer wieder belebt werden. im augenblick dominiert die „konferenz in permanenz“, wo es hauptsächlich um strukturfragen und -details geht, auch um deren grundlagen.
heimo steps, eben erst gast der „talking communities“, hat mir nun jenes arbeitspapier geschickt, auf dem die erste session mit ihm beruhte: [link] Ich zitiere hier noch einmal vier von mehreren grundlegenden Punkten, die im Kulturförderungsgesetz schon im ersten paragraphen angeführt sind:
Die Kultur- und Kunstförderung des Landes hat insbesondere folgende Ziele zu beachten:
1. die Unabhängigkeit und Freiheit kulturellen Handelns in seiner gegebenen Vielfalt;
2. die schöpferische Selbstentfaltung jedes Menschen durch aktive kulturelle Kreativität und die Teilhabe jedes Menschen am kulturellen und künstlerischen Prozess in jeder Region des Landes;
3. eine zum Verständnis und zur Kritik befähigte Öffentlichkeit;
4. die Öffnung gegenüber neuen kulturellen und künstlerischen Entwicklungen im In- und Ausland; […] [quelle]
bleibt zu klären: was heißt das für die praxis? (vor allem auch abseits des landeszentrums.) wie werden ende des monats noch eine zweite session mit steps absolvieren, die selbstverständlich allgemein zugänglich ist.
doch davor gibt es eine station mit heinz boxan, einer schlüsselperson im fall herberstein. auch dieser abend dient dem einblick in bereiche und hintergründe, hier freilich eines skurrilen kriminalfalles, der übrigens das gesamte förderwesen der steiermark in mehreren bereichen grundlegend verändert hat.
in summe sollte es uns quer durchs land gelingen, etwas klarer zu sehen, wir regionalpolitik funktioniert, wo sie in fallen oder sackgassen führt und wie wir die dinge trotz solcher blockaden in gang halten können.
stagnation ist erfahrungsgemäß ein riesenproblem, weil darin schon erreichtes sich einfach verflüchtigt, als wäre es nicht da gewesen. wir bleiben also der anforderung ausgeliefert, selbnst durch krisensituationen hindurch unsere vorhaben voranzubringen und … gute gründe dafür nennen zu können