eine zweite führung durch gleisdorfs innenstadt, entlang der stationen des „april-festivals“, war von „irischen momenten“ geprägt. (ein gang durch belfast würde einen gelegentlich in wiederkehrende regengüsse geraten lassen, aber auch sonne und nebenbei einigen wind bescheren.)
nina strassegger-tipl lotste die gäste zu den einzelnen stationen. diese weise, den alltag der menschen zu bespielen, geht übrigens auf eine konzentrierte form zurück, die wir vor einigen jahren als jene kompakte „bühne“ zu gestalten versuchten, die sich anlaßbezogen und temporär in der stadt entfalten möge. ich nannte das damals aufgrund der form der route „gleisdorf: ein L für die kunst“ [link]
die aktivitäten von „kunst ost“ handeln unter anderem von einem kontinuierlichen vertiefen der erfahrungen, wie wir mit der kunst auf einem terrain bestehen können, das nicht primär der kunstvermittlung gewidmet ist.
darin hat gleisdorf allerdings eine besondere ausnahme. das „museum im rathaus“ ist sicher der attraktivste ausstellungsort in der region. dort waren wir etwas spät am tage angelangt, weil es als schlußpunkt der runde angelegt ist. der arbeitstag im rathaus hatte längst geendet.
dabei machten wir die kuriose erfahrung, was geschieht, wenn das museum schon „scharf gemacht“ wurde. ein bewegungsmelder sprang auf uns an und im haus, außerhalb des hauses sowie im anschließende café ging ein ohrendbetäubender alarm los.
die geschichte endete mit einer plauderei, bei der uns zwei freundliche polizisten und ein mitarbeiter der gemeinde gegenüber standen. bürgermeister christoph stark, der sich zu der zeit schon bei freunden befand, um seinen geburtstag zu feiern, meinte, als ich ihm von unserem malheur berichtete, lachend: „ist mir auch schon passiert.“
— [april-festival] —