wir hocken in der „energie-region“, sind ein bissl außer atem, weil es über mehrere monate ein ziemliches gerenne gewesen ist, damit uns in diesem kulturprojekt nicht der saft ausgeht, nun wüßte ich gerne, wo ich schnell meine batterien aufladen kann; ein liegestuhl und zimmerservice wären auch nett, aber dazu fehlen jetzt einfach zeit und mittel.
sie merken schon, ich bin nicht ganz ernst aufgelegt, obwohl der stand der dinge eine ernste angelegenheit ist und der lauf der dinge mir durchaus zu schaffen macht. dann habe ich aber auch meine freude am status quo, weil es bisher gar nicht so öd werden konnte, daß nicht auch einige menschen durch ihr engagement zeigen, wie für alle mehr rausschaut, wenn einige konsequent zusammengreifen.
ein beispiel: fotograf christian strassegger hat mir gerade diese witzige lösung eines motivs für einen „kunst ost“-aufkleber zukommen lassen. tja! woher kommt der strom? und woher kommen die ideen? und wie schaffen wir es, dem kulturbetrieb die nötigen strukturen zu erhalten, wo doch so viele leute leichtfertig dahinfragen: „za wos brauch ma des?“
ich kann es ja gerne erklären. belassen wir es augenblicklich bei der kurzform; mit folgender gegenfrage: „genügt ihnen der arbeitsalltag, also ein leben von dienstbeginn bis dienstschluß? oder darf es im leben auch sonst noch um etwas gehen?“ (autsch! ich bin heute einfach zu polemisch gestimmt.)
themenwechsel! menschen mit engagement. da wäre zum beispiel elisabeth wiedenhofer, die sehr spontan und ohne viel umschweife die verantwortung für eine komplette „location crew“ übernommen hat. so ist im rahmen des kommenden „april-festivals“ der „tag der agrarischen welt“ auch mit einem satten künstlerischen beitrag ausgestattet.
wir haben dieses prinzip der „location crews“ im vorjahr eingeführt. der sinn liegt darin, daß wir zwar kooperations-situationen mit verschiedenen kleingruppen zustande bringen, die über einzelnen „schlüsselpersonen“ mit uns für das jeweilige vorhaben verbunden sind, daß aber INNERHALB der jeweiligen „location-crew“ autonomie herrscht, was meint: da reden wir den leuten nicht drein, wie sie ihren part gestalten.
das bedeutet auch: wer konkrete verantwortung übernimmt, hat auch entscheidungsgewalt; wie zum beispiel im fall von elisabeth wiedenhofer: sie ist sozusagen die verwalterin der „programmhoheit“ für die „location wetzawinkel“.
das sind wichtige details, denn es hat sich hier gezeigt, was auch irmgard hierzer als „schlüsselperson“ einer gleisdorfer „location crew“ erlebt hat: man gerät mitunter an kreative, die nur ihren eigenen vorteil im auge haben und darin durchaus geneigt sind, die entscheidungen einer „schlüsselperson“ auf umwegen aushebeln zu wollen …
so würde eine kollektive anstrengung für einzelne zum „selbstbedienungsladen“. ich sehe das in der geschichte von „kunst ost“ nicht zum ersten mal. und ich werde nicht zum ersten mal das „riff“ sein, an dem solche ego-touren steckenbleiben …
— [april-festival] —