Wenn diese Region eine Erzählung wäre, dann könnte sie sich selbst erzählen, falls die Menschen, die hier leben und arbeiten, ihre Stimmen erheben würden. Die Stimmen zu erheben ist in diesem Fall auch metaphorisch gemeint und bezieht sich auf das Einsetzen der jeweils bevorzugten Kommunikations- und Gestaltungsmittel.
Das sind soziokulturelle Aufgabenstellungen. Wir erproben bei „kunst ost“ verschiedene Möglichkeiten, solche Prozesse herbeizuführen. Das Jahresthema 2011 lautet „elektrisiert“. Es geht dabei um den Funken, der uns bewegt, um auf die Zukunft aktiv zugehen zu können.
Bei der Arbeit am Teilprojekt „ungleich/ist gleich“ kam für uns ein zentraler Aspekt der ganzen Geschichte zum Vorschein; gewissermaßen eines der großen Themen menschlicher Gemeinschaft: Die Bewältigung der Wildnis.
Das meint nicht etwa die Beherrschung der Wildnis, denn diese Idee ist ein Phantasma, welches uns die Natur regelmäßig herunterräumt. Aber die Bewältigung der Wildnis als ein Ringen um Lebensräume, in denen die Menschenwürde sichere Orte hat, das ist eine große Aufgabe, die ohnehin nur in einzelnen Schritten angepackt werden kann.
Wir durchleuchten heuer Zusammenhänge im regionalen Leben zwischen agrarischer Welt und High Tech, zwischen trivialen Mythen und realen Strategien der Krisenbewältigung. Es geht gewissermaßen umd die Praxis der Zuversicht.
— [zum aprilfestival 2011] —