eine weitere besprechung mit tierarzt und gemeinderat karl bauer macht den „tag der agrarischen welt“ greifbar. der wird einer unserer themenschwerpunkte des „april-festival 2011“ sein. die gründe lassen sich knapp zusammenfassen.
die oststeiermark war über ungezählte generationen der leute eine sehr arme region, das leben ist eine schinderei gewesen. das hat hier mentalitätsgeschichtlich natürlich noch seine gegenwart, obwohl nach dem zweiten weltkrieg in der region ein lebensstandard erreicht wurde, den es so nie zuvor gegeben hat.
diese „erfolgsgeschichte“ verdankt sich zwar sehr wesentlich der industrialisierung. aber deshalb ist die agrarische welt weder versunken, noch unbedeutend geworden. im gegenteil! sie hat sich transformiert und erbringt ihrerseits wichtige beiträge zum aktuellen wohlstand der oststeiermark. dieser wohlstand ist allerdings durch aktuelle krisen, welche überregionaler natur sind, definitiv bedroht.
das sind also sozial- und mentalitätsgeschichtliche hintergründe, die wir als kulturschaffende keineswegs ignorieren wollen. wenn man sich fragt, was denn diese region sei, muß dieser hintergrund mindestens berührt werden.
ich habe nun mit dem gleisdorfer tierarzt und gemeinderat karl bauer eine weitere besprechung zu diesem thema absolviert. wir sind uns einig, daß die themenstellung eine dimension hat, der wir nicht mit EINEM event entsprechen wollen; dazu ist das alles viel zu komplex. wir entwerfen dazu einen AUFTAKT, der uns im umgang damit praktische erfahrungen einbringen soll. sind diese ausreichend ermutigend, werden wir weitere kulturelle vorhaben zu dieser themenstellung entwickeln.
davon war übrigens schon vor der jahreswende die rede, als werner höfler, der bürgermeister von hofstätten, mit uns am tisch saß: „zwischen landwirtschaft und high tech“. damit sind übrigens weichen gestellt, daß heuer die „kleinregion gleisdorf“ einen markanten kulturellen akzent setzen wird.
[april-festival 2011: notizen & reflexionen]
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