nun sind uns im kulturbereich gerade einige trümmer der fundamente um die ohren geflogen. fragen sie nicht, wie es zugleich im sozialbereich der steiermark aussieht. ein fiasko! ist irgendjemand überrascht? ich bin es nicht. warum? weil es seit monaten alle spatzen von den dächern pfeifen.
man muß den menschen themen und inhalte verkaufen. so höre ich. und ich zweifle. „ich brauche von euch was knackiges.“ wirklich? (knackiges gehört definitiv NICHT zu unseren agenda, steht auch nicht in meinem vertrag.)
hat sich ihnen schon erschlossen, WAS genau die aktuelle (finanz-) krise der steiermark ausmacht? ich hab eine ganze serie von gesprächen mit insiders hinter mir, damit mein bild davon konturen annimmt, schärfe gewinnt.
die (finanz-) misere ist erheblich. der blick darauf ist uns nun über jahre dauernd verstellt worden. durch jubelmeldungen, zweckoptimismus, „knackige“ botschaften in geschliffener öffentlichkeitsarbeit.
glauben sie wirklich, man wußte in politik und verwaltung nicht, was auf uns zukommt? quatsch! wer damit zu tun hat, weiß auch, was sich tut. es gibt bloß sehr unterschiedliche auffassungen, was „man“ nun den bürgerinnen und bürgern an „wahrheit“, also an stichhaltigen informationen, „zumuten“ könne.
manche von uns haben ingeborg bachmann gelesen und kennen ihre überzeugung: die wahrheit ist den menschen zumutbar.
diese ansicht läßt sich auch wenden: die wahrheit möge nicht beschönigt, aufgebrezelt, aufgeblasen werden. was der fall ist, darf sensation genug sein. die nächste sensation wäre, daß sich zuständige menschen dem seriös widmen. kein reklame-gebläse, keine propaganda. zeigen wir kompetenz, indem wir die dinge sein lassen, was sie sind.
was ist dazu unverzichtbar? eine offene informationspolitik. transparenz. ich will nicht vor einer einzelnen quelle herumlungern und um information betteln. es muß in der „res publica“, in der „öffentlichen angelegenheit“, evidenzstellen geben, wo ich jederzeit auf relevante informationen zugreifen kann; und zwar genau dann, wenn ich sie brauche.
das anhäufen und abschotten von „herrschaftswissen“ ist quasi unrepublikanisch und vor allem kontraproduktiv.